Regelwerk

AMB Amateur
Newcomer- & Masters-Gewichtsklassen

(weiblich/männlich Altersklasse 10 – 70+)

Regeln und Bestimmungen


Inhaltsverzeichnis


  1. ZWECK
  2. DEFINITIONEN
  3. GEWICHTSKLASSEN
  4. WEIGH-IN
  5. VERANSTALTER 
  6. TEILNEHMER
  7. ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN
  8. KLEIDUNG DES TEILNEHMERS
  9. SCHMUCK
  10. HAND WRAPS
  11. HANDSCHUHE
  12. TRAINER
  13. ZEITNEHMER
  14. DIE ROLLE DES ZEITWÄCHTERS
  15. BEENDIGUNG EINER ANZÄHLUNG

  16. MEDIZINISCHE AUFSICHT
  17. PRÜFUNG VOR DEM WETTBEWERB
  18. WÄHREND DES MEISTERSCHAFTSWETTBEWERBS
  19. PRÜFUNG NACH DEM WETTBEWERB
  20. BEFUGNIS ZUR BEENDIGUNG EINES WETTBEWERBS
  21. KAMPFFREIE ZEITEN

  22. KAMPFRICHTER (RING- UND PUNKTRICHTER) 

10.1 Mitglieder des Kampfgerichts

  1. AUFGABEN DES KAMPFRICHTERS WÄHREND EINES KAMPFES
  2.  BEFUGNISSE EINES SCHIEDSRICHTERS ZUR BEENDIGUNG DES WETTBEWERBES
  3. KONSULTATION EINES ARZTES 

  4. PUNKTRICHTER
  5. PUNKTEN
  6. ENTSCHEIDUNGENDER RICHTER
  7. OFFIZIELLE ERGEBNISSE
  8. DIE ENTSCHEIDUNG IST ENDGÜLTIG

  9. AMB-TITELKÄMPFE
  10. VERSCHIEDENES
  11. DAUER UND ALTERSGRENZEN DER WETTBEWERBE DER AMB-NEWCOMER - MASTERS 


1. ZWECK

1.1

Der Zweck dieser Regeln ist es, die Anforderungen der örtlichen Boxkommission zu ergänzen, in der der AMB Amateur Wettkampf ausgetragen wird. 


1.2

Diese Regeln werden von der Association of Sports und deren Sparte AMB im Interesse der Sicherheit und Integrität des Boxsports in Europa und weltweit gleichlautend herausgegeben.



1.3

Boxen ist ein Vollkontaktsport, bei dem mit den Fäusten gekämpft wird. Der Sport erfordert die Verwendung von Boxhandschuhen und die Beschränkung der erlaubten Schläge auf solche, die den Gegner oberhalb der Taille, auf die Vorderseite und die Seiten treffen.


2. DEFINITIONEN

2.1 Zugelassene Shorts sind Boxhosen, die von der örtlichen Boxkommission genehmigt wurden


2.2 Unter Lokaler Boxkommission versteht man den Vorstand der Organisation bzw. der Sportbehörde, bei der der AMB-Wettkampf ausgetragen wird.


2.3. Ein Foul bedeutet eines der folgenden Dinge:

a. Schläge unter die Gürtellinie

b. Schlagen des Gegners, während er am Boden liegt oder dabei ist aufzustehen

c. Halten eines Gegners mit einer Hand und Schlagen mit der anderen

d. Halten oder absichtliches Aufrechterhalten einer Umklammerung

e. Ringen, Treten oder Schlagen an den Seilen

f. Stöße mit dem Kopf oder der Schulter oder mit dem Knie

g. Schläge auf die Brüste bei weiblichen Teilnehmern

h. Schläge mit offenem Handschuh, Handfläche, Handgelenk oder Ellbogen sowie alle Rückhandschläge

i. Schlagen eines Gegners, der sich teilweise außerhalb des Rings befindet und durch die Seile an gehindert wird sich zu verteidigen

j. Der Gegner daran gehindert wird, eine Verteidigungsposition einzunehmen

k. Absichtlich zu Boden gehen, ohne getroffen zu werden

l. Absichtlich auf die Nierenregion schlagen

m. Mit dem Daumenteil des Handschuhs auf die Augen, den Hinterkopf oder Nacken des Gegners stoßen oder schlagen

n. Schlagen, nachdem der Kampf durch den Ringrichter unterbrochen wurde

o. Schläge auf die Rückseite des Kopfes oder Nacken.

p. Schlagen nach dem Ertönen der Glocke, die eine Runde beendet hat

q. Stoßen eines Gegners durch den Ring oder in die Seile

r. Ständiges Ducken unterhalb der Gürtellinie bzw. laufend zu tief gehaltener Kopf

s. Jedes gefährliche oder unsportliche Verhalten

t. absichtliches Ausspucken des Mundschutzes

u. Verweigerung des Boxers zu kämpfen bzw. selbstständiges zurückziehen in die Ecke oder bei Kampfbeginn die Ecke nicht zu verlassen
v. Sprechen im Ring

2.4 Veranstalter ist jede Person oder Organisation, die einen Boxwettbewerb veranstaltet


2.5 eine Veranstaltung, besteht aus einem oder mehreren Boxkämpfen, einschließlich aller vorbereitenden Maßnahmen im Zusammenhang mit dieser


2.6 Supervisor:

Ist ein Mitglied der lokalen Boxkommission oder ein vom AMB ernannter Delegierter, der die Wertungen der Kampfrichter aufzeichnet und die Endergebnisse an den Ringsprecher weitergibt. Er ist dem Kampfgericht übergeordnet und weisungsbefugt.

Er kann finale Entscheidungen treffen, die dem Regelwerk der AMB entsprechen. Der Supervisor kontrolliert alle Abläufe, vom Matchmaking über das Wiegen bis hin zum Kampfgeschehen, im Sinne und als Vertreter der AMB.


2.7 Punktrichter

Der Punktrichter ist eine Person, die die von jedem Kämpfer in einem Boxkampf erzielten Punkte feststellt und von der lokalen Boxkommission, die den AMB- Wettkampf austrägt, ernannt wird 


2.8 Kampfrichter/ Ringrichter

Der Kampfrichter/Ringrichter muss das Verhalten der Boxkämpfer während eines Boxkampfes kontrollieren und ist von der lokalen Boxkommission oder von der AMB ernannt worden. 


2.9 Match-Maker

Der Match-Maker ist eine Person, die im Auftrag eines Veranstalters Boxkämpfe zwischen bestimmten Boxern organisiert


2.10 Der Sekundant ist ein lizensierter und qualifizierter Trainer


2.11 Zeitnehmer

Der Zeitnehmer ist eine Person, die mit Hilfe einer Uhr oder einer Stoppuhr die Zeit misst, um den Beginn und das Ende einer Runde eines Boxkampfes anzuzeigen, und ist von der örtlichen Boxkommission oder der AMB ernannt.


2.12 Trainer

Der Trainer ist eine Person, die das Training eines Boxwettkämpfers überwacht oder einen Boxwettkämpfer in den Ring begleitet, um während eines Boxwettkampfs Ratschläge zu erteilen oder Hilfe zu leisten.



3. Gewichtsklassen

3.1 Gewichtsklassen

Die Gewichtsklassen sind in die derzeit anerkannten AMB-Gewichtsklassen für männliche und weibliche Boxkämpfe eingeteilt.


3.2 Gewichtseinteilungen

Gewichtseinteilungen sind in maximal zulässige Kilogramm (kg) definiert


3.3 AMB-Gewichtsklassen

Alle aktuellen AMB-Gewichtsklassen (männlich/weiblich) sind im Anhang aufgeführt



4. WEIGH-IN

4.1 Wiegen

Es gibt nur ein offizielles Wiegen, es sei denn, die AMB oder die örtliche Boxkommission haben Änderungen genehmigt.


4.2 Zeit

Das Wiegen findet nicht mehr als 24 Stunden vor der geplanten Startzeit der Veranstaltung statt, idealerweise/vorzugsweise ist das Wiegen am Kampftag zu organisieren.


4.3 Waage

Die Waage wird von der örtlichen Boxkommission oder dem offiziellen Veranstalter zur Verfügung gestellt.


4.4 Zeitlimit

Boxer, die an AMB-Wettkämpfen teilnehmen haben 2 Stunden nach dem offiziellen Beginn des Wiegens das geforderte Gewicht zu erreichen und können innerhalb dieses Zeitraums beliebig oft auf die Waage gehen.


4.5 Verfehlung des Gewichtslimits des aktuellen Titelinhabers

Wenn es sich bei dem Kampf um die Verteidigung eines AMB-Champion-Titels handelt und der Champion nach der zulässigen Zeitspanne von zwei Stunden nicht das Gewicht erreicht, wird ihm der Titel automatisch aberkannt und der Titel wird für vakant erklärt.


4.6 Catchweight bei Verfehlung des Gewichts durch den Titelinhaber

Wurde der Titel laut 4.5 für vakant erklärt kann der Kampf dennoch stattfinden. Durch den AMB-Delegierten/Supervisor kann ein Catchweight vereinbart werden, wenn der Herausforderer einverstanden ist. Der Kampf findet statt. Gewinnt der Herausforderer, dann gewinnt er den in 4.5 als vakant erklärten Titel. Gewinnt der ehemalige Titelinhaber, dann bleibt der Titel vakant. 


4.7 Catchweight bei Verfehlung des Gewichts durch den Herausforderer

Durch den AMB-Delegierten/Supervisor kann ein Catchweight vereinbart werden, wenn der Titelträger einverstanden ist. Es findet kein Titelkampf mehr statt. Der Ausgang des Kampfes hat keine Auswirkungen auf den Titel. Der amtierende Titelinhaber behält den Titel und dieser gilt als erfolgreich verteidigt, unabhängig vom Ausgang des Kampfes. Sollte der Titelinhaber den Kampf jedoch ablehnen, dann entscheidet der AMB über die nächste Titelverteidigung.


4.8 Kampf um einen vakanten Titel

Wenn der Wettkampf um einen vakanten Titel ausgetragen wird und einer der Co- Herausforderer das Gewicht nicht erreicht, wird der Kampf als Wettkampf ausgetragen, jedoch kann nur der Boxer, der das erforderliche Gewicht erreicht hat, den Titel gewinnen.



4.9 Gewichtsunterschiede bei nicht Titelkämpfen

Liegt das Gewicht der beiden Boxer um mehr als 5 kg vom gemeldeten Gewicht auseinander, dann ist der leichtere Boxer berechtigt den Kampf abzulehnen. Findet der Kampf trotzdem statt, dann muss der AMB-Supervisor hierzu sein Einverständnis geben oder der Kampf kann ohne Wertung als Sparringskampf ausgetragen werden.



5. VERANSTALTER

5.1

Der Veranstalter muss dafür sorgen, dass alle in dem Veranstaltervertrag enthaltenen Bedingungen bezüglich der Einhaltung der Bestimmungen der lokalen Boxkommission bzw. des AMB erfüllt werden.


5.2

Der Veranstalter muss außerdem Folgendes sicherstellen:

dass der Ring den Normen des Verbandes min. 5,50 m x 5,50 m innerhalb der Seile entspricht,

Für den Eintritt in den Ring sind geeignete Stufen vorzusehen. 


5.3

Alle Kämpfer müssen ordnungsgemäß beim AMB registriert sein (persönliche Daten und Kampfdaten). Alle Kampfrichter, Zeitnehmer und Trainer sind von der einer lokalen Boxkommission oder dem AMB entsprechend lizenziert.


5.4

Die Sicherheit am Ring muss immer aufrechterhalten werden.

Die Beleuchtung muss für die Durchführung des Wettbewerbs angemessen sein. Verschüttetes Wasser oder Flüssigkeiten im Ring müssen aufgewischt werden. Es müssen den Teilnehmern Hocker zur Verfügung gestellt werden.



5.5

Der Veranstalter muss alle gesetzlichen Bestimmungen des Landes, in dem die Veranstaltung stattfindet, für entsprechende Veranstaltungen einhalten. Zusätzlich können weitere Vorgaben durch den AMB erlassen werden.



6. TEILNEHMER

6.1 Allgemeine Anforderungen:

Teilnahmeberechtigt an AMB-Wettkämpfen sind grundsätzlich Kämpfer aller Nationen. Unabhängig Ihrer Stellung als Amateur oder Profi. Ausnahmen bei Titelkämpfen, siehe Punkt 13.4. Alle Teilnehmer müssen Mitglieder der AM Sport / AMB sein, um an AMB-Wettbewerben teil nehmen zu können. Sie müssen mindestens im dreißigsten Lebensjahr sein, um an AMB-Master-Wettkämpfen teilzunehmen und um an AMB-Newcomer sanktionierten Wettbewerben teilnehmen zu können mindestens 10 Jahre alt. Es besteht keine maximale Altersgrenze, solange der Teilnehmer leistungsfähig ist und ärztlich unbedenklich ist.

Wenn einem Kämpfer von einem Arzt oder der lokalen Boxkommission eine Kampfsperre auferlegt wurde, wird der Kämpfer als nicht kampffähig für einen vom AMB sanktionierten Kampf angesehen.


Startklassen sind wie folgt festgelegt:

  • Klasse C = 0 – 5 Kämpfe 
  • Klasse B = 05 – 10 Kämpfe 
  • Klasse A = 10 – offen Kämpfe 

AMB-Wettbewerbe werden nach Alter, Gewicht und Erfahrung ausgetragen. Der Altersunterschied zwischen den Wettkämpfern sollte nicht mehr als 10 Jahre betragen.


6.2 Kleidung und Schutzausrüstung des Teilnehmers

a. Männliche Teilnehmer:

  • Boxhosen mit  elastischen Bund und ärmelloses Boxhemd in der Farbe seiner Ecke, oder es muss ein eindeutiger Farbunterschied zum Gegner bestehen.
  • Bei Newcomern, ins besonders bei Meisterschaftskämpfen ist das Kämpfen auch mit freiem Oberkörper möglich, wenn beide Kämpfer und der AMB-Supervisor zustimmen.
  • Tiefschutz
  • Mundschutz
  • Geeignetes Schuhwerk

b. Weibliche Teilnehmer:

  • Boxhose/Boxrock elastischen Bund und ärmelloses Boxhemd in der Farbe ihrer Ecke, oder es muss ein eindeutiger Farbunterschied zum Gegner bestehen (Es daarf unter dem ärmellosen Hemd ein SportBH o.ä. getragen werden.
  • Sport-BH, elastisches Top oder Rash Guard bzw. gleichwertiges Kleidungsstück nach Genehmigung durch den AMB-Supervisor
  • Mundschutz
  • Tiefschutz und Brustschutz wird empfohlen
  • Geeignetes Schuhwerk

c. Die Kleidung der Teilnehmer darf kein hartes Material enthalten oder daraus bestehen (Unfallschutz).

d. Während eines Wettkampfes (ausgenommen Rundenpausen) müssen die Kämpfer zu jeder Zeit einen ordnungsgemäß angepassten Mundschutz tragen.

e. Kopfschutz ist eine Kannbestimmung ab 18 Jahren, jüngere Sportler sind zum Tragen eines Kopfschutzes verpflichtet.

Sollte sich einer der Kämpfer für einen Kopfschutz entscheiden, muss der andere ebenfalls einen Kopfschutz tragen.


6.3 Schmuck

Die Teilnehmer dürfen während der Teilnahme an einer von der AMB sanktionierten Meisterschaft keinen Schmuck oder jegliche Art von Piercings tragen.

Die Teilnehmer dürfen keine kosmetischen Mittel im Gesicht verwenden und müssen ihr Haar mit einem weichen, nicht scheuernden Material befestigen.


6.4 Handbandagen

Es muss sich um Stoffbandagen aus einem Stück handeln, die an jeder Hand getragen werden. Andere Bandagen müssen vom Supervisor abgenommen und abgezeichnet werden. Der Gegner bzw. dessen Team haben in diesem Fall das Recht das Bandagieren zu überwachen und bei Unregelmäßigkeiten den AMB-Supervisor zu informieren.

Es dürfen keine Flüssigkeiten, Puder oder andere Substanzen oder Gegenstände auf die Hände gegeben oder aufgetragen werden, weder vor noch nach dem Bandagieren.


6.5 Handschuhe

Alle Wettkämpfer in allen Gewichtsklassen müssen die folgenden vorgeschriebenen Größen tragen:

Die Handschuhe des Kämpfers sind rot oder blau oder anderweitig von der lokalen Boxkommission oder der AMB genehmigt. Alle Handschuhe müssen Verbandshandschuhe (AMB / WBF) oder Handschuhe der Marke Fight Base sein.

Handschuhe müssen vom Veranstalter gestellt werden und Wettkampftauglich ohne Mängel (z.B. durchgeschlagen, Risse etc.) sein

Dies dient zur Gewährleistung, dass jeder Teilnehmer gleiche Handschuhe trägt (gleiche Grundvoraussetzungen).

Ausnahmen sind nur erlaubt, wenn Sportler einen Werbevertrag haben, dann müssen sie jedoch Sorge tragen, dass der Gegner auch Handschuhe seines Werbepartners erhält.

Andere Ausnahmen sind nicht vorgesehen oder erlaubt.


Größen bei Masters Veranstaltungen: 

  1. 14 Unzen für Frauen Ü30
  2. 16 Unzen für Männer Ü30


Größen bei Newcomer Veranstaltungen:

  • Jugendliche bis 12 Jahre 10 Unzen
  • Jugendliche-Junioren ab 12 Jahren 12 Unzen
  • Männer ab 16 Jahre 14 Unzen und ab 18 Jahre 16 Unzen
  • Frauen / Mädchen 10 Unzen ab Schwergewicht 12 Unzen – ab 16 Jahre alle 14 Unzen
  • Die Handschuhe müssen mit angenähten Daumen, sauber und gebrauchsfähig und vorzugsweise neu oder in neuwertigem Zustand sein.


6.6 Verhalten der Kämpfer im Ring

Kein Wettkämpfer darf den Ring während der Ruhezeit zwischen den Runden oder nach der letzten Runde vor der Urteilsverkündung verlassen. Wenn dies geschieht, wird der Kämpfer offiziell disqualifiziert.


7. TRAINER

7.1

Ein Trainer muss gemäß den Bestimmungen und Anforderungen AM Sports / AMB sowie der lokalen Boxkommission lizenziert sein, unter der der AMB-Wettkampf ausgetragen wird. AMB Trainer Aus- und Weiterbildungen (1x jährlich) erfolgen über die jeweiligen AMB-Stützpunkte. Bestehende Lizenzen eines anderen nationalen Box-Verbandes werden anerkannt, jedoch nur zu Beginn der Meldung des jeweiligen Trainers, befreit aber nicht von der Teilnahme einer Aus- bzw. Weiterbildung mindestens alle 2 Jahre.


7.2

Nur ein Trainer darf den Kämpfer während der Anweisungen des Kampfrichters in die Mitte des Rings begleiten. In der Ecke dürfen sich der Trainer und zusätzlich ein Betreuer, somit maximal zwei Personen befinden.


7.3

Während jeder Runde müssen die Trainer sitzen bleiben und den Anweisungen des Ringrichters Folge leisten.


7.4

Bevor eine Runde beginnt, sind die Trainer dafür verantwortlich, Handtücher, Eimer, Hocker usw. von der Eckplattform des Rings zu entfernen und alles überschüssige Wasser aus dem Bereich zu wischen.


7.5

Zwischen den Runden darf nur ein Trainer den Ring betreten, um mit dem Wettkämpfer zu kommunizieren.


7.6

Ein Trainer kann jederzeit während eines Wettkampfes versuchen, einen Kampf zu beenden, wenn er der Meinung ist, dass sich sein Kämpfer in Schwierigkeiten befindet, indem er ein Handtuch in den Ring wirft, der Kampfrichter entscheidet jedoch endgültig über die Beendigung des Kampfes.


7.7

Ein Trainer kann auch versuchen, einen Kampf zwischen den Runden zu beenden, wenn er der Meinung ist, dass sich sein Kämpfer in Schwierigkeiten befindet und nicht in der Lage ist, den Kampf fortzusetzen, indem er dem Kampfrichter, der für den Wettkampf zuständig ist, signalisiert, dass er den Kampf beenden möchte.


7.8

Der/die Betreuer müssen sicherstellen, dass kein übermäßiger Gebrauch von Fett oder anderen Fremdkörpern im Gesicht oder am Körper eines Wettkämpfers verwendet wird.


7.9

Der Trainer bzw. Betreuer haben während des Kampfes in der Ecke Sportkleidung zu tragen.


8. ZEITNEHMER

8.1

Ein Zeitnehmer darf während der Ausübung seines Amtes nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder illegalen Drogen stehen.


8.2

Ein Zeitnehmer darf während seiner Tätigkeit keinen Alkohol konsumieren oder unerlaubte Drogen zu sich nehmen.


8.3

Ein Zeitnehmer muss ein lizenzierter Offizieller der lokalen Boxkommission oder der AMB sein.


8.4

Der Veranstalter muss zur Verfügung stellen (Glocke, Uhr / Stoppuhr, Holzhammer usw.), falls er dies nicht kann, muss er dies im Voraus anzeigen, sonst haftet er für Versäumnisse.


8.5 Die Rolle des Zeitnehmers

Während eines Wettbewerbs muss der Zeitnehmer folgende Aufgaben erfüllen:

a. Läuten der Glocke am Anfang und Ende der Runde

b. Die Zeit stoppen, wenn ein Wettkampf durch den Kampfrichter, der "Stopp" gerufen hat, unterbrochen wurde.

c. Neustart der Zeit, wenn der Schiedsrichter "Box, Time on oder Fight" usw. ruft.

d. Mit Hilfe der verfügbaren Ausrüstung (Holzhammer und Brett usw.) laut signalisieren, wenn noch 10 Sekunden pro Runde verbleiben

e. Klopfen mit dem Holzhammer, um die verbleibenden 10 Sekunden (Seconds Out) jeder Ruhezeit zwischen den Runden anzuzeigen und teilt dem Ringsprecher (falls vorhanden) die Nummer der nächsten Runde mit.


8.6 Beendigung einer Anzählung

a. Wenn am Ende einer Runde, mit Ausnahme der letzten Runde, ein Wettkämpfer zu Boden geht und der Ringrichter dabei ist, den gefallenen Wettkämpfer anzuzählen, wird die Rundenglocke nicht geschlagen. (Rundengong rettet nicht).

b. Erhebt sich der gefallene Kämpfer vor dem Zählen von 8 und gibt der Kampfrichter das Kommando zur Fortsetzung des Kampfes, dann muss der Zeitnehmer erst die Glocke läuten und erst dann ist die Runde beendet.



9. medizinische Aufsicht


9.1 Anwesenheitspflicht

Ein Arzt MUSS vor Beginn eines AMB-sanktionierten Wettkampfes anwesend sein und am Ring sitzen.


9.2 Ärztliche Untersuchung vor dem Wettbewerb

a. Der Arzt muss jeden Boxer, der an einem vom AMB sanktionierten Meisterschaft teilnimmt, vor dem Wettkampf untersuchen und die medizinischen Befunde in Übereinstimmung mit den Anforderungen der lokalen Boxkommission aufzeichnen.

b. Der Arzt ist vom Veranstalter anzuweisen, zu einem früheren Zeitpunkt, vor Beginn der Kämpfe die Untersuchungen vorzunehmen. Damit diese vor dem Beginn der Wettkämpfe rechtzeitig abgeschlossen sind.

c. Medizinische Untersuchungen vor dem Wettkampf können bei der offiziellen Einwaage durchgeführt werden, wenn der Arzt anwesend ist (empfehlenswert).


9.3 Während des Boxwettkampfes

a. Der Arzt muss an einem bestimmten Platz am Ring sitzen, damit eine effektive Kommunikation mit dem Schiedsrichter zu ermöglichen.

b. Der Arzt muss verletzten Wettkämpfern während eines Kampfes jederzeit medizinische Hilfe leisten, wenn er dies für notwendig hält.

c. Ein AMB-Wettkampf kann nicht beginnen oder fortgesetzt werden, ohne dass der Mediziner am Ring sitzt.


9.4 Prüfung nach dem Wettbewerb

Der Arzt ist verpflichtet, einen Kämpfer nach dem Wettkampf zu untersuchen, wenn es während des Kampfes zu Verletzungen oder einem KO gekommen ist und die relevanten medizinischen Befunde gemäß den Anforderungen der lokalen Boxkommission bzw. des AMB aufzuzeichnen.


9.5 Befugnis zur Beendigung eines Wettbewerbs

a. Der Arzt ist befugt, den Kampf zu beenden

b. Der Arzt muss den Wettkampf abbrechen, wenn seiner Meinung nach ein oder beide Wettkämpfer erheblich gesundheitlich beeinträchtigt sind, so dass die Fortsetzung des Wettkampfs die Gesundheit eines oder beider Wettkämpfer gefährdet. Dies erfolgt ggf. nach einer Unterbrechung des Kampfes durch eine Sichtprüfung, Untersuchung, etc. nach Ermessen des Arztes.


9.6 Sperren

a. Der Arzt muss in seinem ärztlichen Bericht (wie von der lokalen Boxkommission, in der der AMB-Wettkampf ausgetragen wird, vorgeschrieben) angeben, ob gegen einen Wettkämpfer eine Mindestkampfsperre verhängt werden soll.

b. Der Arzt muss den Wettkämpfer und seinen Trainer über jede auferlegte Kampfpause informieren.

c. Der Verband kann ein ärztliches Attest verlangen, das vor dem nächsten Wettkampf des Teilnehmers vorgelegt werden muss.

d. Wurde vom Arzt eine kampffreie Zeit festgelegt, darf der Kämpfer während dieser Zeit nicht an Boxkämpfen teilnehmen.

e. Eine eventuell verhängte Kampfsperre beginnt am Tag nach dem Wettkampf.

f. Die AMB verhängt bzw. verlangt eine 3-monatige Kampfpause nach einem schweren KO.



10. Kampfgericht / kampfrichter (Ring- und Punktrichter)


Das Kampfgericht hat 3 Punktrichter und je nach Größe der Veranstaltung 1-2 Ringrichter, einen Admin & Zeitnehmer und einen Supervisor ( der Supervisor kann auch als Punktrichter und Ringrichter eingesetzt werden ).


10.1 Mitglieder des Kampfgerichts


Mitglieder des Kampfgerichts (Punkt- & Ringrichter, Zeitnehmer, Admin und Supervisor) dürfen an dem Tag ihres Einsatzes nicht als aktiver Kämpfer an dieser Veranstaltung teilnehmen. Auch nicht wenn sie sich während des Kampfes vertreten lassen.


10.2 Konsum von Alkohol und illegalen Drogen

Ein Kampfrichter darf während der Ausübung seines Amtes weder Alkohol konsumieren noch unerlaubte Drogen nehmen.


10.3 Ein Kampfrichter muss ein lizensierter Offizieller der AMB bzw. der lokalen Boxkommission sein


10.4 Pflichten eines Hauptkampfrichters vor Beginn eines AMB-sanktionierten Wettkampfes

a. Vor Beginn des Kampfes muss der Kampfrichter

  • beiden Wettkämpfern im Ring Anweisungen geben 
  • die Kontrolle der Handschuhe durchführen, um sicherzustellen, dass keine fremden Substanzen zum Nachteil des Gegners auf die Handschuhe oder den Körper der Kämpfer aufgebracht wurden. 
  • Überprüfen jedes Teilnehmers und der Boxringbedingungen
  • Vor jeder Runde des Kampfes muss der Ringrichter überprüfen, dass jeder Teilnehmer einen Mundschutz trägt und bei männlichen Teilnehmern ebenfalls einen Tiefschutz. Der Kampf darf erst starten, wenn der Teilnehmer Mundschutz und der männliche Teilnehmer einen Tiefschutz trägt.

b. Der Kampfrichter/Ringrichter erlaubt dem Wettkämpfer eine angemessene Menge an Vaseline oder einer ähnlichen Substanz im Gesicht zu verwenden, darf aber nicht zulassen, dass eine solche Substanz auf dem Haar, dem Körper oder den Handschuhen des Wettkämpfers verwendet wird. Wenn der Kampfrichter die Benutzung für übermäßig hält, kann er den Trainer anweisen, die Substanz zu entfernen.


10.5 Aufgaben des Kampfrichters während eines Kampfes

a. Während des gesamten Kampfes

  • Sorge tragen, dass eine unangemessene und unnötige (unfaire) Härte eines Wettkämpfers (Fouls) unterbunden wird, indem er alle Aktionen zu jeder Zeit im Auge behält und dafür sorgt, dass die Regeln und das Fairplay von den Teilnehmern strikt eingehalten werden.
  • Der Kampfrichter / Ringrichter muss in jeder Phase des Kampfes alles im Blick haben. Sollten sich z. B. die Handschuhe, Schutzausrüstung oder die Kleidung eines Wettkämpfers während des Kampfes lösen oder verrutschen, ist der Wettkampf zu unterbrechen und es ist darauf zu achten, dass diese vor Freigabe wieder korrekt sitzt.
  • Wenn der Kampfrichter einen Wettkämpfer disqualifiziert oder den Kampf abgebrochen hat, muss er zunächst den zuständigen Supervisor darüber informieren, welchen Wettkämpfer er disqualifiziert hat oder aus welchem Grund er den Kampf abgebrochen hat, damit der Supervisor den Ringsprecher (falls ein solcher anwesend ist) anweisen kann, die Entscheidung korrekt und für die Öffentlichkeit deutlich und verständlich bekannt zu geben.
  • Er darf einem niedergeschlagenen Wettkämpfer nicht helfen, wieder aufzustehen, wenn der Wettkampf fortgesetzt werden soll.
  • Jedoch darf er einem niedergeschlagenen Teilnehmer dann helfen, wenn er den Abbruch des Wettkampfs signalisiert hat.

b. Im Falle eines bewusstlosen Kämpfers kann der Kampfrichter den Mundschutz des Kämpfers entfernen und den Ringarzt in den Ring rufen.

c. Verpflichtende Anzählung bis 8/10 

  • Die verpflichtende 8/10er-Zählung gilt für alle AMB-sanktionierten Kämpfe.
  • Stehen des Boxers bei Anzählung bis 8 gilt für alle AMB Amateur Masters und AMB Amateur Liga Championship Kämpfe nach dem Ermessen des Kampfrichters. Bei drei Niederschlägen in einer Runde gilt der Kämpfer als unterlegen und die Entscheidung des Kampfes wird dem Gegner durch technischen KO (TKO) zugesprochen.
  • Wenn ein Wettkämpfer zu Boden geht, wird der Kampfrichter den Wettkämpfer bis 8 Sekunden anzählen, unabhängig davon, ob der Wettkämpfer aufsteht, bevor die 8 Sekunden erreicht sind.
  • Die 8/10 Anzählung kommt dem gefallenen Kämpfer zugute und der Niederschlag wird unabhängig von der Länge der Zählung gegen den Kämpfer gewertet. Wenn der Kampfrichter der Meinung ist, dass der angeschlagene Kämpfer den Kampf nicht fortsetzen kann, muss er den Kämpfer bis 10 auszählen
  • Der Ringrichter darf weder mit einem Wettkämpfer noch mit einem der Punktrichter oder anderen Personen, die während des Kampfes am Ring sitzen, während des laufenden Kampfes sprechen. 

d. Urteilsverkündung:

Den Gewinner signalisiert er durch Heben der Hand eines Teilnehmers oder auf andere Weise nach Kampfende, zugunsten wem das Urteil gesprochen wurde.


10.6 Befugnisse eines Kampfrichters zur Beendigung des Wettbewerbes

a. Ein Kampfrichter/Ringrichter kann einen Wettkämpfer verwarnen, wenn dieser ein oder mehrere Fouls begeht, sein Verhalten        jedoch keine Disqualifikation rechtfertigt.

b. Ein Ringrichter kann die Punktrichter anweisen, einen Strafpunkt abzuziehen, wenn ein Wettkämpfer ein oder mehrere Fouls begeht.

c. Wenn der Ringrichter einen Punktabzug anweist, muss er

  • hierbei den Kampf mit "Stopp" unterbrechen und Zeitnehmer anweisen, die Zeit zu stoppen.
  • hierbei auf den Teilnehmer zeigen, der gegen die Regeln verstoßen hat und die Art des Verstoßes anzeigen.
  • den fehlbaren Wettkämpfer an der Hand zu halten und sich mit ihm zu jedem Punktrichter zu drehen und den Punktabzug anzuzeigen.

d. Für einen Vorfall kann nur ein Strafpunkt abgezogen werden.

e. Wenn ein Kampfrichter das Gefühl hat, dass einer der beiden Kämpfer nur defensiv kämpft, muss er die Zeit stoppen und eine Verwarnung aussprechen. Zeigt der Kämpfer weiterhin nur defensive Fähigkeiten, kann der Kampfrichter eine Strafe aussprechen und in beiden Fällen den Kampf beenden. Ebenso erhält ein Wettkämpfer, der sich absichtlich weigert, einen Gegner über einen längeren Zeitraum hinweg anzugreifen, eine sofortige Verwarnung durch den Kampfrichter. Wenn der Wettkämpfer nach einer Verwarnung während einer Runde weiterhin passive Taktiken anwendet, werden dem Wettkämpfer Punkte von seiner Gesamtpunktzahl abgezogen, die vom Kampfrichter festgelegt werden.

f. Wenn während des Kampfes der Mundschutz eines Kämpfers aus dem Mund fällt, ruft der Kampfrichter "Zeit" und trennt die Kämpfer. Der Kampfrichter lässt dann den Trainer des Kämpfers den Mundschutz ausspülen und wieder in den Mund des Kämpfers einsetzen. Das ständige Herausfallen des Mundschutzes durch einen Wettkämpfer kann als Foul gewertet werden und wird entsprechend bestraft.

g. Wenn der Ringrichter entscheidet, dass die Teilnehmer nicht ehrlich gegeneinander antreten oder dass ein vorab geplanter Knockout vorliegt oder ein vorab geplantes Foul, muss der Ringrichter den oder die Kämpfer disqualifizieren.

h. Ein Kampfrichter muss alle Handlungen so ausführen, dass kein Zweifel an seiner Absicht besteht.

i. Ein Kampfrichter muss einen Wettkämpfer auch in den folgenden Fällen disqualifizieren:

  • Nach einer dritten Ermahnung
  • Wenn ein Wettkämpfer verletzt ist und aufgrund eines absichtlichen Fouls nicht mehr weitermachen kann. Bei Verletzungen wird ab der 3. Runde ausgepunktet, Verletzungen in Runde 1-2 verliert der verletzte Kämpfer durch TKO, sofern die Verletzung nicht durch ein Foul entstand.


10.7 Beendigung des Wettbewerbs 

a. Der Kampfrichter oder der Arzt haben die Befugnis, einen Wettkampf in jeder Phase abzubrechen, wenn sie der Meinung sind, dass einer der beiden Wettkämpfer in einem solchen Zustand ist, dass eine Fortsetzung des Wettkampfs zu einer schweren Verletzung des Wettkämpfers führen würde.

b. Sollten beide Kämpfer in einem Zustand sein, in dem die Fortsetzung des Kampfes sie ernsthaft verletzen könnte, erklärt der Kampfrichter den Kampf für technisch unentschieden. Handelt es sich bei dem Wettkampf um eine Verteidigung des Titels, behält der Titelinhaber den Titel.

c. Der Kampfrichter ruft eine "Auszeit" aus, wenn die Fähigkeit eines Kämpfers, den Kampf fortzusetzen, aufgrund von offensichtlichen Verletzungen in Frage gestellt ist. Der Arzt untersucht den Kämpfer und bricht den Kampf ab, wenn der Kämpfer nicht in der Lage ist, den Kampf sicher fortzusetzen. Wird der Kampf aufgrund einer Verletzung durch illegale Handlungen des Gegners abgebrochen, wird entweder eine Disqualifikation oder ein "no contest" ausgesprochen. 

d. Wenn ein Kampf wegen einer Cutwunde am Kopf, einschließlich der Augenumrandung, einer anderen Verletzung oder durch den Ringarzt abgebrochen wird und der Kampfrichter der Meinung ist, dass die Cutwunde oder Verletzung durch einen rechtmäßigen Schlag verursacht, wurde:

  • Dann wird der Kämpfer, der den Schlag ausgeführt hat, zum Sieger erklärt, wenn dies bei einem 3-Runden-Kampf in Runde 1-2 geschieht (bei 5-Runden-Kampf in Runde 1-3 und bei 6-Runden-Kampf in Runde 1-4), in den danach liegenden Runden wird der Gewinner anhand der Punktekarten ermittelt. 
  • Bei einem Foul wird der Kämpfer, der die Verletzung verursacht hat, zum Verlierer erklärt und muss disqualifiziert werden. Für jeden AMB-Wettkampf gilt eine 3-Knock-Down-Regel pro Runde, dies ergibt automatisch einen TKO. Bei Niederschlägen liegt es im Ermessen des Kampfrichters, den Kampf zu beenden.

e. Wenn ein Wettkämpfer eine Cutverletzung erleidet, muss der Kampfrichter allen Kampfrichtern und dem Protokollführer mitteilen, ob die Cutverletzung durch einen berechtigten Schlag oder durch einen Unfall verursacht wurde. Für jeden AMB-Wettkampf gilt eine 3-Knock-Down-Regel. Bei Niederschlägen liegt es im Ermessen des Kampfrichters, den Kampf zu beenden.


10.8 Hinzuziehen des Ring-Arztes

a. Der Kampfrichter kann nach eigenem Ermessen den Arzt auffordern, einen Kämpfer während des Kampfes zu untersuchen.

b. Findet die Prüfung während einer Runde statt, wird die Uhr angehalten, bis die Prüfung abgeschlossen ist.

c. Die maximale Zeit, die ein Kampf in dieser Situation unterbrochen werden kann, beträgt zwei Minuten. Kann ein Kampf nach dieser Zeit nicht fortgesetzt werden, kann der Kampfrichter nach eigenem Ermessen den Kampf beenden und den Gegner durch technischen K.o. zum Sieger erklären



11. PUNKTRICHTER


11.1

Die drei Punktrichter werden von der AMB oder von der lokalen Boxkommission, in der die AMB-Meisterschaft ausgetragen wird, ernannt.


11.2

Ein Punktrichter darf während der Ausübung seines Amtes nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder illegalen Drogen stehen.


11.3

Ein Punktrichter darf während der Ausübung seines Amtes weder Alkohol noch illegale Drogen konsumieren.


11.4

Ein Punktrichter muss ein lizenzierter Offizieller der AMB oder der lokalen Boxkommission sein, in der die AMB Amateur Masters oder AMB Amateur Liga Championship ausgetragen wird.


11.5 Die Aufgabe des Punktrichters 

a. Jeder Punktrichter muss die Leistungen der beiden Teilnehmer unabhängig voneinander beurteilen und den Gewinner nach den folgenden Regeln ermitteln

b. Punktrichter dürfen vor, während oder nach einer Veranstaltung bzw. Wettkampf nicht mit Teilnehmern, Trainern oder Ecken kommunizieren.

c. Die Anzahl der Punkte, die jedem Kämpfer zuerkannt wurden, müssen von den Kampfrichtern unmittelbar nach Ende jeder Runde auf ihren offiziellen Wertungskarten eingetragen und direkt dem Kampfrichter übergeben werden, der sie wiederum dem 

12. PUNKTEN

Die Kampfrichter müssen alle AMB-Wettkämpfe bewerten und den Sieger nach dem "10-Points-Must"-System ermitteln. Wobei hier nicht wie bei den Profis die Härte allein beurteilt wird, sondern das gesamte technische Kampfverhalten. Auch Defensivboxen muss positiv gewertet werden, solange der defensiv Boxende am Kampfgeschehen teilnimmt. 

Es kann auch ein 10/10 in einer Runde geben, was ein Unentschieden bedeutet!

Bei einer Titelverteidigung, muss eindeutig der Herausforderer, der aktivere Kämpfer sein und den amtierenden Titelträger bekämpfen und nicht umgekehrt.

12.1 Punktewertung

a. Der Gewinner wird durch das „10 Point Must System“ ermittelt

b. Der Gewinner jeder Runde muss 10 Punkte erhalten und der Gegner eine entsprechend geringere Anzahl. Jede Runde ist hierbei unabhängig zu bewerten. Zum Beispiel:

  • Punktewertung 10-10: Im Falle einer ausgeglichenen Runde vergibt ein Kampfrichter 10 Punkte an beide Wettkämpfer. Dies sollte angewandt werden, wenn alle Wertungskriterien angewandt wurden und der einzelne Kampfrichter keinen Vorteil für einen der beiden Kämpfer erkennen konnte.
  • Punktewertung 10-9: Wenn einer der beiden Teilnehmer einen geringeren Vorteil hat, erhält er 10 Punkte und der Gegner 9 Punkte
  • Punktewertung 10-8: Diese Wertungen werden nur bei Niederschlägen vergeben, können aber auch vergeben werden, wenn ein Kämpfer seinen Gegner absolut dominiert.

12.2 Zu bewerten sind:

  • Anzahl der Gesamtschläge, die im Zielgebiet gelandet sind (unabhängig der Härte)
  • Beherrschung des Kampfes (Dominanz)
  • Wettbewerbsfähigkeit
  • Technische und taktische Überlegenheit
  • Nicht-Verletzung von Vorschriften
  • Damit ein Schlag gezählt wird, muss er ausgeführt werden:
    - Landung im legalen Zielbereich (oberhalb der Taille, Vorderseite bis max. seitlich des Körpers)
    - Mit dem Knöchelteil des geschlossenen Boxhandschuhs (keine Innenhand-/Rückhandschläge)
    - Mit dem Gewicht der Schulter oder der Hüfte hinter dem Schlag
    - Gelandete Treffer im Zielbereich ohne, dass diese vom Gegner geblockt werden bzw. auf die Deckung gehen

12.3 Entscheidungen der Richter

Der Kampfrichter muss die Punktekarte am Ende des Kampfes unterschreiben bzw. dem Supervisorteam übergeben.

a. Wenn der Kampf durch planmäßige Runden beendet wird, wird das Ergebnis des Kampfes von drei Punktrichtern bestimmt, der Ringrichter darf nicht mitpunkten, nur im Ausnahmefall und durch Genehmigung des Supervisor AMB.

b. Disqualifikation - Nach drei Verwarnungen des Kampfrichters oder wenn ein Kämpfer verletzt ist und aufgrund einer absichtlichen illegalen Technik seines Gegners nicht mehr weiterkämpfen kann, muss der Gegner disqualifiziert werden.

c. Technischer K.O. (TKO) - Wenn der Kampfrichter den Kampf unterbricht, ohne den Kämpfer anzuzählen, weil ein Kämpfer nicht mehr offensiv am Kampfgeschehen teilnimmt und gleichzeitig zu viele Treffer erhält. Schnittwunden oder Schwellungen aufweist, die ihn am weiteren Kämpfen hindern oder stark einschränken oder der Arzt den Kampf aus ähnlichen Gründen beendet. Wenn ein Kämpfer in einer Runde drei Anzählungen durch den Kampfrichter erhalten hat, gilt dies ebenfalls als TKO oder wenn er nach 8-Sekunden-Änzählung keine Kampfbereitschaft bzw. Kampfwillen zeigt. Niederschläge werden nicht rundenübergreifend aufsummiert und können daher nicht zum Kampfabbruch führen. 

d. Knock-Out (KO) - Wenn der Gegner durch einen legalen Schlag zu Boden geht und nicht innerhalb des Zählens bis 8 auf die Beine kommt bzw. wieder kampffähig ist. 

e. Aufgabe – Die Aufgabe wird durch den Trainer in der Ecke signalisiert, dies kann durch Handtuchwurf und zusätzlich konkludente Signalisierung der Aufgabe erfolgen. 

f. Disqualifikation – Erfolgt durch den Ringrichter bei Regelverstößen 

12.4 Offizielle Ergebnisse

a. Das offizielle Ergebnis eines Kampfes wird durch das Aufsummieren der Punkte auf den Wertungskarten der Kampfrichter bestimmt oder wenn der Kampf durch den Kampfrichter oder den Arzt aufgrund des Zustands eines Kämpfers abgebrochen wird. 

b. Es gibt die folgenden 9 möglichen Ergebnisse: 

  • Einstimmige Punkte - Drei Kampfrichter bestimmen einen Wettkämpfer zum Sieger 
  • Geteilte Punkte - Zwei der drei Kampfrichter bestimmen einen Wettkämpfer zum Sieger
  • Mehrheitliches Unentschieden - Zwei Kampfrichter werten ein Unentschieden und ein Kampfrichter entscheidet nach Punkten für einen der beiden Kämpfer. 
  • Geteiltes Unentschieden - Zwei Kampfrichter werten entgegengesetzte Kandidaten als Sieger, der dritte Kampfrichter wertet unentschieden. 
  • TKO/KO/Aufgabe/Disqualifikation – gemäß Punkt 12.4.
  • No Contest - Beide Wettkämpfer begehen einen Regelverstoß oder ein Wettkämpfer kann aufgrund einer Verletzung durch eine ungewollte illegale Technik oder einen ungewollten Kopfstoß nicht weiterkämpfen oder ein Wettkämpfer wird aufgrund eines Defekts des Rings verletzt und kann nicht weitermachen


12.5

a. Die Entscheidung ist endgültig.

Eine am Ende eines Wettkampfes getroffene Entscheidung ist endgültig und kann nicht geändert werden, es sei denn, das AMB- Exekutivkomitee stellt auf Antrag des Veranstalters fest, dass Folgendes eingetreten ist:

  • Es gab geheime Absprachen zwischen Personen, die das Ergebnis oder einen Wettbewerb beeinflusst haben.
  • Das Ausfüllen der Wertungslisten der Kampfrichter weist einen Fehler auf, der bedeuten würde, dass die Entscheidung für den falschen Teilnehmer getroffen wurde; und
  • Es lag ein eindeutiger Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln vor, der sich auf das Ergebnis auswirkte
  • Wenn das AMB-Exekutivkomitee feststellt, dass einer der oben genannten Punkte auf einen Wettbewerb zutrifft, kann die Entscheidung nach dem Ermessen des Exekutivkomitees geändert werden.

12.6

Unentschieden in einem Titelkampf

  • Es ist ein Unentschieden möglich, jedoch wird dann der Titelkampf neu angesetzt. Die beiden Kämpfer müssen keine Titelgebühr mehr entrichten. Lediglich die Startgebühr der Veranstaltung wird fällig.




13. AMB - WBF Titelkämpfe


13.1

Dem aktuellen Träger eines AMB-Titels obliegt die Verpflichtung, seine Position innerhalb einer Frist von 180 Tagen (sechs Monaten) oder bis zur nächsten AMB-Veranstaltung, die nach diesem Zeitraum stattfindet, zu verteidigen. Der Herausforderer ist durch die AMB zu genehmigen.


13.2

Wenn der Titelinhaber seinen Titel nicht innerhalb der festgelegten Verteidigungsfrist verteidigt, wird ihm der Titel nach dem Ermessen des AMB-Exekutivkomitees aberkannt.


13.3

Sollte der Titelinhaber zu dem in 13a genannten Termin, aus von ihm nicht zu vertretenden Gründen, die Verteidigung nicht antreten. (z.B. Verletzung/Krankheit) kann ihm nach Genehmigung durch den AMB eine nochmalige Frist bis zur nächsten AMB-Veranstaltung eingeräumt werden (maximal 9 Monate seit Titelgewinn/letzter Titelverteidigung). Der Herausforderer wird in diesem Fall durch den Verband bestimmt.

Innerhalb des festgelegten Verteidigungszeitraums behält sich die AMB das Recht vor, einen Pflichtherausforderer für den Titelinhaber zu benennen, wenn der Gegner die AMB-Kriterien erfüllt.


13.4

Profi-Boxer mit einer entsprechenden Profi-Lizenz dürfen nicht um AMB-Master-Titel kämpfen, es sei denn, Ihr Profi-Status ruht zu dieser Zeit, solange sie den Titel innehaben. Die Teilnahme an Kämpfen um Newcomer-Champion-Titel, bei denen auch über 5 oder 10 Runden gekämpft werden kann, sind für Profi-Boxer jedoch möglich. Hier ist auch keine Abmeldung der Profi-Lizenz notwendig. 


13.5

Unentschieden in einem Titelkampf

  • Es ist ein Unentschieden möglich, jedoch wird dann der Titelkampf neu angesetzt. Die beiden Kämpfer müssen keine Titelgebühr mehr entrichten. Lediglich die Startgebühr der Veranstaltung wird fällig.


14. VERSCHIEDENES

a)

Die AMB kann Meisterschaftswettbewerbe unterstützen, arrangieren, fördern, organisieren oder produzieren.

b)

Die AMB erlässt Regeln für ihre Meisterschaftswettbewerbe und erteilt Veranstaltern Lizenzen für die Verwendung ihres offiziellen Namens. Die Lizenzen müssen beantragt bzw. erworben werden.

c)

Das AMB-Meisterschaftskomitee kann von Zeit zu Zeit und nach eigenem Ermessen zulassen, dass Meisterschaftskämpfe von zugelassenen lokalen Boxkommissionen in der ganzen Welt geleitet und nach deren Regeln und Vorschriften durchgeführt werden.

d)

Alle Amateur Masters National Championship Wettbewerbe müssen über die geplante Distanz von 5 Runden ausgetragen werden (Alter und Zeitmessung).

Masters-Weltmeisterschaftswettbewerbe werden über die geplante Distanz von 6 Runden ausgetragen (Alter und Zeitmessung).

Alle AMB Amateur Ligakämpfe gehen über 3 Runden a´3 Minuten (männlich und weiblich gleich)

e)

Ein AMB-Titelträger muss den besagten Titel innerhalb von sechs (6) Monaten nach dem Datum des Meisterschaftskampfes verteidigen. Verpflichtungen des AMB Titelträgers gemäß - diesem Regelwerk. (Ausnahme wegen dringender Verhinderung kann auf den nächstmöglichen Termin verschoben werden, jedoch max. nach 9 Monaten)

f)

Innerhalb der sechs (6) Monate dauernden Verteidigungsfrist behält sich die AMB das Recht vor, einen Pflichtherausforderer für den Titelinhaber zu benennen, wenn der Gegner die AMB Kriterien erfüllt.


15. DAUER UND ALTERSGRENZEN DER WETTBEWERBE DER AMB Newcomer - MASTERS

 

15.1 Altersbeschränkungen für Teilnehmer

  • Ü14 Jahre bis 30 Jahre - 3-Minuten-3 Runden (Männer und Frauen) Bei Ü14 bis U19 kann die Rundenzeit auch auf 2-Minuten-Runden (Männer und Frauen) festgelegt werden
  • Ü30 Jahre bis 60 Jahre - 2-Minuten-Runden (Männer und Frauen)
  • 61 Jahre bis 69 Jahre - 1,5-Minuten-Runden (sowohl Männer als auch Frauen)
  • 70 Jahre und älter - 1-Minuten-Runden (Männer und Frauen)

15.2. Wettkampfdauer der Newcomer – Masters – Meisterschaften; Geplante Rundenzeiten (Männer und Frauen)

  • Newcomer Meisterschaft - 5 & 10 Runden (Alter und Rundenzeiten)
  • Nationale Meisterschaft - 5 Runden (Alter und Rundenzeiten)
  • Europäische Meisterschaft - 5 Runden (Alter und Rundenzeiten)
  • Weltmeisterschaft - 6 Runden (Alter und Rundenzeiten


Share by: